Dienstag, 29. Mai 2018

2:3 bei Hertha 03 – Meistertraum geplatzt


Wenn das 3:0 für die Gegnerinnen unmittelbar nach der Halbzeit fällt und damit der Plan, mit größerem Druck als bisher selbst den Treffer zum 1:2 zu machen und das Spiel annähernd wieder offen zu gestalten, erstmal gescheitert ist, dann zeigt sich die Moral und die mentale Kraft einer Mannschaft.

Manches Team bricht dann zusammen, weil die Schuldzuweisungen untereinander die Moral untergraben, weil plötzlich auch die körperlichen Kräfte dramatisch nachlassen; weil jede einzelne Spielerin mit sich selbst zu tun hat; einfach weil der Glaube fehlt, dieses Spiel noch umbiegen zu können.

Und auch die Beros hatten am vergangenen heißen Sonntag auf dem glühenden Kunstrasen im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft bei Hertha 03 rund 10 Minuten damit zu tun, den dritten Treffer der Zehlendorferinnen wegzustecken. Aber ab Spielminute 50 begann dann eine Aufholjagd, die jeden Respekt verdient. Jetzt wurden Chancen herausgespielt, Pfosten und Latte getroffen, (leider) ein Elfmeter verschossen und letztlich noch zwei schöne Tore erzielt, eins zu wenig.

Dass sie bei ihrer nun offensiveren Spielweise (4-3-3 statt 4-4-2) den vierten Gegentreffer riskierten, war klar, aber die Abwehr stand gut und ließ kaum noch eine Chance zu. Wobei die Hertha-Spielerinnen der Hitze und ihrer großen Einsatzbereitschaft Tribut zollen mussten und in ihrer Spielpräzision nachließen.

Wiederum war das auch dem Druck der Beros geschuldet, die in den Herthanerinnen immer mehr das Gefühl aufkommen ließen, Meisterschaft und Aufstieg doch noch zu verspielen. Denn darum ging es letztlich in diesem Spiel: Wer wird Berliner Meister? Und kann Hertha 03 den Aufstieg in die B-Juniorinnen-Bundesliga schaffen?

Für die Bero-Mädchen gab es bei Sieg (oder bei einem Remis in Zehlendorf und einem Punktgewinn im letzten Spiel gegen Adler) „nur“ den Meistertitel zu holen. Die Zusatzmotivation des Aufstiegs in die Bundesliga gab es für sie nicht, weil der Vorstand des Vereins ihnen diese Möglichkeit genommen hatte, indem er eine entsprechende Anmeldung beim DFB verweigerte.

Die Aussicht, in der nächsten Saison mit dieser eingespielten Mannschaft (altersmäßig scheidet niemand aus, weil keine 2001erin im Kader ist) und einigen Verstärkungen, die sich schon abzeichneten, mal gegen große Vereine wie Turbine Potsdam oder den VfL Wolfsburg zu spielen, hätte die notwendige mentale Aufrüstung sein können.

So wie sie die Herthanerinnen hatten, die tatsächlich mit einer enormen mentalen Wucht antraten und mit ihren schon bundesligaerfahrenen 2001erinnen die Beros letztlich auf Abstand hielten. Deshalb auch an dieser Stelle nochmal herzliche Glückwünsche an das Team um Trainerin Chantal Hoppe.

Die Beros haben am Dienstag, 5. Juni (18.30 Uhr, Bero) gegen den SV Adler die Möglichkeit, mit einem Sieg Hertha 03 nach Punkten noch einzuholen (beide dann 36). Dann zählt der direkte Vergleich – und da stehen die Zehlendorferinnen mit ihren Siegen in Hin- und Rückspiel besser da.

Der Bero-Kader in Zehlendorf: Caro, Charlotte, Hannah H., Hannah K., Jacky, Jo, Julia, Kim, Lara, Lina, Lotti, Luca, Mona, Philine, Pia, Selin.

LuLü

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